Warum Muttermilch für Frühgeborene so wichtig ist
Muttermilch gibt Babys – besonders wenn sie zu früh auf die Welt gekommen sind – den bestmöglichen Start ins Leben. Welche Rolle dabei die HMO spielen, erfährst du hier.
Sie sehen winzig klein aus und wirken besonders zart und zerbrechlich: Frühgeborene haben meist keinen einfachen Start ins Leben und brauchen deshalb besonders viel Wärme und Zuneigung. Wie bei allen Babys gilt: Muttermilch ist die beste „Starthilfe“ und Ernährung, die sie bekommen können. Muttermilch enthält genau die richtigen Inhaltsstoffe, darunter die wertvollen Humanen Milch-Oligosaccharide (kurz HMO), die Frühgeborene in der ersten Phase ihres Lebens benötigen.
Frühgeborene – das musst du wissen
Die intensivmedizinische Betreuung von Frühgeborenen verbessert sich ständig. Ab der 28. Schwangerschaftswoche liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit statistisch gesehen bereits bei 95 Prozent.1 Dennoch haben Frühgeborene aufgrund noch nicht vollständig ausgereifter Organe und vitaler Funktionen ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und Infektionen. Zudem sind bei Frühgeborenen besonders Darmentzündungen eine häufige Komplikation, da der unreife Darm mit vielen Stoffen noch nicht umgehen kann.
Darum ist Muttermilch so wichtig
Für zu früh geborene Babys ist die Versorgung mit Muttermilch besonders wichtig. Sie ist für den noch unreifen Magen-Darm-Trakt des Babys am besten verträglich. Außerdem ist die Menge ihrer wichtigen Inhaltsstoffe an die speziellen Bedürfnisse des Kleinen angepasst, wenn es zu früh auf die Welt gekommen ist.
Die besondere Wirkung von HMO
Wusstest du, dass einer dieser besonderen Inhaltsstoffe in der Muttermilch die darin enthaltenen Humanen Milch-Oligosaccharide sind? Diese Mehrfachzucker kommen in circa 200 unterschiedliche Strukturen vor und haben einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des noch unreifen Darms und des Immunsystems.2 Forscher haben zudem entdeckt, dass ein spezielles HMO in Muttermilch vor nekrotisierender Enterokolitis (NEC) schützen kann.3 Diese entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Trakts stellt besonders für Frühgeborene eine große Gefahr dar. Oftmals können Frühgeborene zunächst nicht normal gestillt werden, da der Saugreflex noch nicht ausgebildet bzw. stark genug oder die Milchbildung der Brustdrüse noch nicht vollständig ausgereift ist. Besonders früh geborene Babys werden daher meist zu Beginn über eine Magensonde ernährt.
Quellen:
1 Website: familienplanung.de/schwangerschaft/fruehgeburt/fruehgeborenes-chancen-risiken/. (Abgerufen am 09.05.2019)
2 Bode L. Human milk oligosaccharides: Every baby needs a sugar mama. Glycobiology 2012; 22: 1147–116.
3 Jantscher-Krenn E, Zherebtsov M, Nissan C et al. The human milk oligosaccharide disialyllacto-N-tetraose prevents necrottising enterocolitis in neonatak rats. 2012; 61: 1417-1425.