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Ab wann sprechen Kinder?

6-12 Monate
Artikel
Feb 7, 2022
5 mins

Ab wann Kinder sprechen und wie du die Sprachentwicklung fördern kannst.

Das allererste Wort ist für Eltern etwas ganz Besonderes. Doch der Weg dahin ist oftmals weit. Welche Meilensteine der Sprachentwicklung dein Kind in den ersten Jahren meistert und praktische Tipps zur Sprachförderung und Unterstützung der geistigen Entwicklung kannst du hier nachlesen.

Mama und ihr Baby ziehen Grimassen

 

Wahrscheinlich beginnt dein Baby im Alter von sechs bis acht Monaten zu „brabbeln“ und erste Laute von sich zu geben. Bis zum ersten bewussten Wort kann es bis zu zwölf Monate dauern. Anregende Unterhaltungen kann es im Alter von einem bis drei Jahren führen. Dabei entwickeln sich Kinder ganz individuell. Vielleicht braucht dein Kleines etwas länger für die ersten Worte - oder aber es wird zu einer kleinen Plaudertasche. Unsere Stichpunkte geben dir einen Überblick, auf welche Meilensteine der Sprachentwicklung deines Kindes du dich freuen darfst und ab wann dein Kind voraussichtlich „Mama“ oder „Papa“ sagen kann:

Meilensteine der Sprachentwicklung im Überblick

  • In den ersten sechs Monaten: beginnt Babys erstes Brabbeln. Es gurrt, gluckst und plappert liebend gerne Laute nach. „Grrrhh“ oder „irree“ zählen zu seinen Favoriten.
  • Ab dem sechsten Monat: setzt die sogenannte „Lallphase“ ein. Dein Baby reiht Vokale und Konsonanten aneinander. Die ersten „mama“ oder „baba“-Laute entstehen. Sie sind aber leider noch keine bewussten Worte.
  • Zwischen dem sechsten und neunten Monat: erweitert dein Baby sein Laut-Repertoire. „Ogo-ogo-ogo“ und „Ba-ba-ba“ sind beliebte Silbenketten, die in Höhenlage und Lautstärke variieren.
  • Mit zwölf Monaten: kannst du dir ziemlich sicher sein, dass dein Baby weiß, was das Wort „Mama“ bedeutet und wer seine Mama ist. Zum ersten Geburtstag sprechen viele Kinder ihr erstes bewusstes Wort. Manche lassen sich aber auch bis zu 18 Monaten Zeit. Das ist völlig normal.
  • Im Alter von 1,5 Jahren: sprechen viele Kinder bereits um die 20 Wörter.
  • Bis zum zweiten Lebensjahr: umfasst der Wortschatz von deinem Schatz rund 200 Wörter. Zu diesem Zeitpunkt lernt dein Kind täglich etwa zehn neue Worte.
  • Mit zwei bis drei Jahren: kann dein Kind die Frage: „Was denkst du gerade?“ beantworten und auch Zwei- oder Dreiwortsätze sprechen. Einige Kinder können am Ende des zweiten Lebensjahres sogar bereits längere Gespräche führen.

Mit diesem Überblick kannst du nun die Meilensteine der Sprachentwicklung deines Babys erkennen. Doch wie genau hängt diese mit der geistigen Entwicklung deines Kindes zusammen? Wie kannst du die Sprachentwicklung unterstützen und Sprachstörungen vermeiden? Entdecke hier die spannenden Antworten auf deine Fragen!

Meilensteine der Sprachentwicklung im Überblick

 

Was ist mit „geistiger Entwicklung“ gemeint?

Geistige Entwicklung bezeichnet den vielschichten Prozess einer immer komplexer werdenden Denkweise. Nach und nach lernt dein Kleines geistige Fähigkeiten wie Erinnerungs- und Vorstellungsvermögen sowie Sprache zu meistern und kausale Sinn-Zusammenhänge zu knüpfen. Dabei ist diese geistige Entwicklung vor allem mit der motorischen Entwicklung des Kindes also der Hand-Mund-Koordination und Körperkontrolle, verbunden. Ein typisches Beispiel eines Meilensteins der geistigen Entwicklung ist, wenn dein Baby die Arme hebt, um von dir hochgenommen zu werden. Und wie genau entwickeln sich die geistigen Fähigkeiten des Babys?

Die geistige Entwicklung deines Babys im ersten Jahr

Noch bevor dein Baby die ersten Laute brabbelt oder die ersten Worte sagt, läuft die geistige und sprachliche Entwicklung bereits auf Hochtouren. Aufmerksam saugt es die Sprache der Erwachsenen auf wie ein Schwamm. Schließlich ist dein Baby sehr aufnahmefähig: Die Größe seines Gehirns verdreifacht sich in den ersten beiden Lebensjahren und in der geistigen Entwicklung kommen täglich neue Meilensteine hinzu. Forscher haben festgestellt, dass sich genetische Veranlagungen sowie eine ausgewogene Ernährung positiv auf Babys geistige Entwicklung auswirken. Doch auch vermeintlich leichte Reize wie ein Bilderbuch zur Erweiterung des Wortschatzes oder die Erkenntnis, dass eine Rassel Geräusche macht, wenn man sie schüttelt, sind ideal, um die geistige Entwicklung deines Babys und somit auch die Sprachentwicklung spielerisch zu fördern. Doch was, wenn es mit dem Sprechen nicht so richtig klappt? Was, wenn das Kind nicht spricht?

Ursachen von Sprachstörungen

Keine Panik, wenn dein Kind plötzlich stottert oder sprachliche Fehler macht. Kleinkinder haben nicht selten solche Phasen in der Sprachentwicklung. Mit dem nächsten geistigen Entwicklungsschub wird dies meist wieder ausgeglichen. Außerdem werden die Sprachentwicklung sowie das Hörvermögen bei den U-Untersuchungen bis zum 6. Lebensjahr geprüft, sodass eine mögliche Sprachstörung normalerweise frühzeitig erkannt wird. Ursachen für Sprachstörungen sind vielseitig. Mögliche Gründe können zum Beispiel die Verwendung von „Babysprache“, ein kommunikationsarmes Umfeld oder ein zu starker Medienkonsum sein.

Ursachen von Sprachstörungen

 

Meist sind Sprachstörungen aber kein Grund zur Beunruhigung und mit etwas Hilfe schnell überwunden. Entdecke hier hilfreiche Tipps, wie du die Sprachentwicklung deines Kindes fördern und so Sprachstörungen vermeiden kannst:

Tipps zur Sprachförderung und Unterstützung der geistigen Entwicklung

  • „Babysprache“ vermeiden: Klar, Babys sind zuckersüß! Deshalb rutschen dir bestimmt auch mal die ein oder anderen entzückten Laute über die Lippen. Versuche aber nach und nach immer normaler mit deinem Baby zu sprechen. Nur so lernt es, grammatikalisch richtige Sätze zu äußern.
  • Es war einmal … Lese deinem Kind schöne Kinderbücher oder Gute-Nacht-Geschichten vor. So förderst du die Sprachentwicklung spielerisch – und ihr gewinnt einige schöne gemeinsame Kuschelmomente dazu.
  • Sichtkontakt beim Sprechen: Dein Kind achtet aufmerksam auf deine Lippenbewegungen, um erste Worte zu lernen.
  • Fingerspiele spielen: So förderst du die Entwicklung deines Kindes in doppeltem Sinn. Einerseits lernt es Feinmotorik, andererseits wird auch das Sprachverständnis unterstützt. Passende Ideen für Fingerspiele findest du zum Beispiel auf YouTube.
  • Seifenblasen: Machen nicht nur Spaß, sondern sind auch eine klasse Übung für die Atmung und Mundmuskulatur deines Kindes.
  • Memory-Spiele: Ab dem zweiten Lebensjahr kannst du mit deinem Kind Memory spielen und zu jeder Karte, die ihr aufdeckt, eine kurze Geschichte erzählen oder dein Kind erzählen lassen, was es mit der Abbildung verbindet.
  • Fehler korrigieren, aber ohne Kritik: Falsch geäußerte Grammatik sollte von dir korrigiert werden. Achte aber darauf, dein Kind nicht zu kritisieren. Wenn es zu oft das Gefühl hat, etwas falsch zu sagen, kann es sein, dass es entmutigt wird und nicht mehr sprechen möchte.
  • Der beste Lehrer bist du: Du musst keine Romane erzählen. Du gibst deinem Kind ganz intuitiv den besten Sprachunterricht, den man sich denken kann. Durch ruhiges und melodisches Sprechen lernt es deine Stimme kennen und fängt an, Stimmungen und Gefühle herauszuhören und zu unterscheiden.

Die Sprachentwicklung deines Kindes ist ein ganz individueller Prozess. Ab wann es spricht, hängt von vielen Faktoren ab. Auch wenn dein Baby in der Sprachentwicklung ein wenig hinterher sein sollte, ist es dafür vielleicht motorisch sehr weit entwickelt und kann seine Sprache beim nächsten Entwicklungsschub locker wieder aufholen!

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