Stillende Frau mit Neugeborenem | Baby&me

Milchbildung anregen

Artikel
Feb 17, 2021
4 mins

Praktische Tipps wie du die Milchbildung anregen kannst.

Lässt sich die Milchbildung anregen? Vielleicht hast du dir diese Frage auch schon einmal gestellt. Die gute Nachricht: Ja, die Milchbildung kannst du anregen, denn beim Stillen werden Angebot und Nachfrage auf natürliche Weise geregelt. Dein Körper bildet genau so viel Milch, wie dein kleiner Liebling benötigt. Nur in sehr seltenen Fällen wird zu wenig Muttermilch produziert. Wir erklären dir, wie die Milchbildung funktioniert, wie du erkennst, ob dein Baby satt ist und wie du den Milchfluss gegebenenfalls anregen kannst.

Wenn du gesund bist, musst du dir in der Regel keine Sorgen machen, ob dein Baby satt wird oder du zu wenig Muttermilch bildest.

Wie funktioniert die Milchbildung?

Die Milchbildung (Laktation) setzt schon vor der Geburt ein und entwickelt sich im Laufe der Stillzeit. In den ersten Tagen nach der Geburt wird das Kolostrum, die nahrhafte Vormilch, gebildet.

Nach einigen Tagen setzt der sogenannte Milcheinschuss ein, welchen manche Frauen als sehr unangenehm empfinden und andere dagegen kaum eine Veränderung spüren. Meistens macht er sich jedoch durch Spannungsschmerzen in der Brust und den Brustwarzen bemerkbar. Deine Brust fühlt sich womöglich prall und heiß an, aber keine Sorge: nach einigen Tagen klingen die Beschwerden meistens schnell wieder ab! Bis dahin kann es helfen, die Brüste vor dem Stillen z. B. mit warmen Wickeln zu wärmen und nach dem Stillen mit Hausmitteln wie Magerquark zu kühlen. Sollten deine Beschwerden nach einigen Tagen noch immer bestehen, wende dich an deine Hebamme.

Durch den Milcheinschuss ändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch: Aus der Vormilch wird nun die reife Muttermilch.

Erfahre mehr über die Zusammensetzung der Muttermilch.

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“Wird meine Milch ausreichen?“

Diese Frage stellen sich viele Mütter, die stillen möchten. Du kannst beruhigt sein, denn nach dem Milcheinschuss bildet dein Körper mit jedem Stillen mehr Muttermilch. Die Milchbildung kannst du außerdem durch häufiges Stillen und ideales Anlegen deines Babys an die Brust anregen. Und noch eine gute Nachricht: Wenn du dein Baby nach Bedarf stillst, reguliert sein Appetit die Milchbildung ganz automatisch.

Wie oft stillen?

Experten empfehlen nach der Geburt, das Baby alle ein bis zwei Stunden anzulegen, um den Milchfluss anzuregen. Weil der Magen von Säuglingen sehr klein ist, sind zwölf Stillmahlzeiten am Tag keine Seltenheit. Im Alter von einem bis sechs Monaten gelten vier bis dreizehn Stillmahlzeiten am Tag als normal. Dein Liebling wird dir signalisieren, wenn er Hunger hat. Eine Stillmahlzeit kann nun zwölf Minuten bis über eine Stunde dauern. Wie oft du dein Baby anlegst, hängt von seinem Hunger ab.

Erfahre, wie du dein Baby richtig anlegst und erhalte weitere wertvolle Tipps rund ums Thema Stillen.

Milchbildung anregen: die besten Tipps

Du sorgst dich, dass deine Milch nicht ausreicht? Hier haben wir für dich hilfreiche Tipps zusammengestellt, wie du die Milchbildung anregen kannst:

  • Mache es dir und deinem Baby gemütlich. Hautkontakt macht das Stillen für euch besonders angenehm. Dann kann dein Liebling entspannt saugen. 
  • Durch einige pflanzliche Stoffe wie Bockshornklee oder Fenchel lässt sich die Milchbildung sanft und auf natürliche Art unterstützen.​
  • Den Milchspendereflex kannst du ankurbeln, indem du vor dem Stillen eine sanfte Brustmassage durchführst. Rolle die Brustwarzen dazu behutsam zwischen den Fingern.
  • Ernähre dich ausgewogen und gesund
  • Viel Flüssigkeitsaufnahme durch regelmäßiges Trinken ist essenziell, um eine ausreichende Milchbildung zu gewährleisten. Stelle bei jeder Stillmahlzeit deshalb am besten ein Glas Wasser, milde Säfte oder (Still-)Tee neben dich.​
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Woran erkenne ich, ob mein Baby satt ist?

Wir haben dir ein paar Anzeichen zusammengestellt, an denen du erkennen kannst, ob dein Liebling satt ist:

  • Entspannte Hände und Beinchen zeigen, dass dein Baby satt und zufrieden ist. Geballte Fäuste sind oft ein Anzeichen von Hunger.
  • Dein Baby saugt und schluckt immer langsamer und schiebt die Brust von selbst aus dem Mund, wenn es satt ist.
  • Ein zufriedenes, sattes Baby schläft beim Stillen gerne in den Armen der Mutter ein.

Woran erkenne ich, dass ich zu wenig Muttermilch habe?

Wenn du das Gefühl hast zu wenig Muttermilch zu produzieren, erkennst du das häufig an einem verzögerten Stuhlgang deines Babys und an der Anzahl der nassen Windeln pro Tag: ungefähr sechs Stück sind ein Zeichen dafür, dass dein Baby genügend Milch bekommt. Sind die Windeln nicht mehr so oft nass oder leichter als zuvor, kann es sein, dass dein Baby zu wenig trinkt. Schließlich ist die Gewichtszunahme deines Lieblings ein wichtiger Hinweis darauf, ob er genügend trinkt: Durchschnittlich nehmen Babys in den ersten fünf Monaten 150 bis 200 Gramm pro Woche zu.

Wenn du befürchtest, dass du zu wenig Muttermilch produzierst und dein Baby nicht satt wird, wende dich am besten an deine Hebamme oder den Kinderarzt. Sie unterstützen dich und helfen dir, deine Muttermilchproduktion wieder anzukurbeln.

Mögliche Gründe für zu wenig Muttermilch

Nur sehr wenige Mütter haben wirklich Probleme bei der Milchbildung. Mediziner sprechen dann von einer sogenannten Laktationsinsuffizienz. Gründe für eine Laktationsinsuffizienz können beispielsweise sein:

  • Hormonelle Störungen
  • Nicht ausreichend Brustdrüsengewebe

Falls du dir Sorgen machst, dass du davon betroffen sein könntest, dann wende dich am besten an deine Hebamme oder den Kinderarzt, die mit den verschiedenen Gründen für eine Laktationsinsuffizienz vertraut sind und dir dadurch helfen können.