Stuhlgang beim Baby: Was ein Blick in die Windel verrät

Der Stuhlgang eures Babys verrät viel über sein Wohlbefinden. Doch wie soll man sicher sein, wenn sich der Windelinhalt in den ersten Wochen und Monaten ständig verändert? Wir erklären euch, was es über die Farbe, Konsistenz, Häufigkeit und den Geruch zu wissen gibt.

Habt ihr euch vor der Geburt eures kleinen Lieblings manchmal gefragt, wieso sich Eltern so angeregt über den Stuhlgang ihrer Babys unterhalten? Inzwischen wisst ihr vielleicht schon, dass der Stuhlgang eines Babys für viele Eltern ein Indikator dafür sein kann, ob es ihm gut geht. Er wird deshalb genau unter die Lupe genommen.

Kindspech: Alles über den Neugeborenen Stuhlgang

Kaum ist euer kleiner Schatz auf der Welt, dürft ihr fleißig mit dem Windeln wechseln beginnen. Als frischgebackene Eltern staunt ihr aber vielleicht trotz aller Erwartungen über den ersten Stuhlgang eures Babys. Denn der sieht so gar nicht aus, wie erwartet. Neugeborenen Stuhlgang ist eine zähe, schwarz-grünliche Masse. Er wird auch Mekonium oder Kindspech genannt. In den ersten 1 bis 3 Tagen nach der Geburt scheidet euer Baby den ersten Stuhl mit allem, was es in Mamas Bauch geschluckt hat, aus. Ist das nicht der Fall und euer Baby hat einen schmerzhaften vorgewölbten Bauch, könnt ihr sicherheitshalber mit eurem/eurer Kinderärzt/in sprechen. In den nächsten Wochen werdet ihr wahrscheinlich viele Veränderungen beim Windeln wechseln feststellen - denn der Windelinhalt eures Babys kann von vielen verschiedenen Faktoren abhängen.

Baby Stuhlgang: Welche Farbe ist normal?

Grün, Gelb, Schwarz oder Weiß? Der Stuhlgang eines Babys kann alle möglichen Farben haben. Alter und Ernährung spielen dabei eine wichtige Rolle.

Grüner Stuhlgang beim Baby

Grüner bis dunkelgrüner Stuhlgang kann beim Baby mehrere Ursachen haben, die kein Anlass zur Sorge sind. Wenn Stillbabys z. B. die Brust nicht ganz leer trinken, bevor sie an der zweiten Brust angelegt werden, kann es zu einem Ungleichgewicht zwischen Vorder- und Hintermilch kommen. Dies kann zu einer Grünfärbung des Stuhls führen.

Ganz typisch ist grüner Stuhlgang bei Babys, die statt Muttermilch Flaschennahrung bekommen. Insbesondere vom hydrolysierten Eiweiß in HA-Nahrungen wird Babys Stuhl grün. Das ist ganz normal und kein Grund, sich Sorgen zu machen.

Auch die Anreicherung der Säuglingsnahrung mit Eisen kann eine Grünfärbung bewirken.

Schwarzer Stuhlgang beim Baby

Schwarzer Stuhlgang findet sich oft während der ersten 48 Stunden nach der Geburt in der Windel, wenn euer kleiner Schatz das Mekonium ausscheidet. Der Stuhl kann daher pechschwarz sein, ganz gleich, ob euer Baby gestillt wird oder das Fläschchen bekommt. Wenn es sich jedoch nicht um das Mekonium handelt, könnt ihr am besten mit eurem/eurer Kinderärzt/in sprechen.

Gelber Stuhlgang beim Baby

Gelber bis hellgrüner Stuhlgang ist bei Stillkindern in der ersten Woche üblich. Hellgrün wird der Stuhl, wenn das Baby nach dem Kolostrum die Übergangsmilch trinkt. Wenn dann gegen Ende der zweiten Lebenswoche die reife Muttermilch fließt, färbt sich Babys Stuhl goldgelb bis senf- oder ockerfarben. Auch das ist ganz normal und kein Grund, sich Sorgen zu machen, so lange es dem Kind gut geht und es gedeiht.

Weißer Stuhlgang beim Baby

Weißer oder farbloser Stuhlgang kann ein Zeichen dafür sein, dass mit der Gallenausscheidung des Babys etwas nicht stimmt. Sprecht in diesem Fall mit eurem/eurer Kinderärzt/in darüber.

Wie oft sollte ein Baby Stuhlgang haben?

Es gibt keine einheitliche Regel, wie oft ein Baby Stuhlgang haben sollte. Solange es sich wohlfühlt und gut gedeiht, ist grundsätzlich alles in Ordnung.

• Stuhlgang ein- bis mehrmals täglich haben Babys üblicherweise in den ersten Tagen nach der Geburt. Bei Babys, die Flaschennahrung bekommen, ist eine volle Windel pro Tag ebenfalls normal.
• Stuhlgang nach jeder Mahlzeit haben viele Stillbabys in den ersten drei bis vier Lebenswochen, wenn sie die Übergangsmilch und die erste reife Muttermilch trinken.
• Stuhlgang täglich oder weniger ist etwa ab dem zweiten Lebensmonat normal. Jetzt kann es sogar vorkommen, dass die Windel nur wenige Male pro Woche voll ist.

Der Stuhlgang eures Babys stinkt plötzlich?

Puh …! Der Geruch von Babys Stuhlgang kann ganz unterschiedlich sein.

• Neutral, fast geruchlos ist Babys Stuhl gleich nach der Geburt, wenn das Kindspech ausgeschieden wird.
• Aromatisch-säuerlich riecht der Windelinhalt, wenn du dein Baby stillst und die Übergangsmilch fließt.
• Leicht säuerlicher Geruch prägt den Stuhlgang von Babys, die bereits die reife Muttermilch trinken.
• Intensiver, stechender Geruch breitet sich aus, wenn euer Baby Flaschennahrung bekommt. Nicht erschrecken, dieser Geruch ist ganz normal.

Der Stuhlgang eures Babys ist flüssig

Flüssig, cremig, stückig oder fest? Wenn es um die Konsistenz des Stuhlgangs geht, ist alles möglich und in den ersten Wochen meist ganz normal.

• Sehr weich bis flüssig ist Babys Stuhlgang in den ersten Tagen und bei Stillbabys bis in den zweiten Lebensmonat hinein.
• Cremig-fester Stuhlgang findet sich von Beginn an in der Windel, wenn das Baby Flaschennahrung bekommt.
• Cremig-weicher Stuhlgang ist ab etwa dem zweiten Lebensmonat bei Stillbabys normal. Mit der Reifung des Verdauungssystems wird auch der Stuhl allmählich fester.

Ist sehr flüssiger Stuhl oft und in großen Mengen in der Windel, könnte euer Kind Durchfall haben. In diesem Fall bringt euer Kind bitte mit einer vollen Windel (z. B. in einer luftdicht verschlossenen Plastiktüte) zum Arzt.

Wann ist Vorsicht geboten?

Der Windelinhalt eures Babys kann also in Farbe und Konsistenz sehr unterschiedlich sein. Solange euer Kind einen entspannten Eindruck macht und mindestens 150 Gramm pro Woche zunimmt, besteht kein Grund zur Sorge. Wenn der Stuhlgang sich jedoch nach der ersten Woche wieder schwarz färbt oder bei gänzlich entfärbtem, weißlichem Stuhl, solltet ihr bitte gleich eure/n Kinderärzt/in aufsuchen.

Wenn ihr jedoch das Gefühl habt, dass es eurem kleinen Schatz nicht gut geht und er schon länger vielleicht Verstopfung hat, solltet ihr sicherheitshalber immer mit eurem/eurer Kinderärzt/in darüber sprechen.